Freitag 21.11.2025, 20:15 Uhr
… quasi come d’un concerto
Friedemann Treiber (Violine) & Hans Fuhlbom (Klavier)
Ludwig van Beethoven: Sonate Nr. 9 für Klavier und Violine „Kreutzersonate“ op. 47 (1802/03) | Alfred Schnittke: Sonate Nr. 2 (quasi una Sonata) für Violine und Klavier (1968) | Arvo Pärt: Fratres, für Violine und Klavier (1977, 1980)
«quasi come d´un concerto» ist angelehnt an den Originaltitel der berühmten Kreutzer-Sonate von Ludwig van Beethoven, die dieser dem französischen Violin-virtuosen Rodolphe Kreutzer (1766-1831) widmete. Der genaue Titel lautet «Sonata per il Piano-forte ed un Violino obligato, scritta in uno stile molto concertante, quasi come d’un concerto». Wie die Überschrift schon andeutet, erschliesst Beethoven der Gattung ‹Sonate› schon aufgrund ihrer Spieldauer und ihrer technischen Schwierigkeiten ganz neue, nie dagewesene Dimensionen. So ist es immer wieder faszinierend, wie modern das Werk noch nach 223 Jahren klingt.
Eine Gegenüberstellung mit Alfred Schnittkes Violinsonate Nr. 2 «Quasi una Sonata» aus dem Jahr 1968 war naheliegend. Denn auch Schnittke reizt die Grenzen der Gattung bis zu ihrer Zer-trümmerung aus. Es ist ein «polystilistisches» Werk, in dem Tradition, Avantgarde, Aleatorik, graphische Notation und B-A-C-H-Zitate ihren Platz haben. Die vielen Fortissimo-Schläge im Klavier schlagen durchaus eine Brücke zu den entsprechenden Passagen in Beethovens Kreutzer-Sonate.
Abgerundet wird das Programm durch das versöhnliche Werk «Fratres» von Arvo Pärt für Violine und Klavier. Schnittke und Pärt waren gut befreundet. So hat Schnittke bei der Uraufführung von Arvo Pärts «Tabula rasa» das Klavier gespielt.
